Regisseur Ansgar Wilk im Interview

Regisseur Ansgar Wilk im Interview zur Premiere von Faust I

In einer Woche, Donnerstag, 19. Oktober, feiern wir mit Goethes „Faust I“ die erste Premiere der neuen Spielzeit. Wir haben Regisseur und Hauptdarsteller Ansgar Wilk darum einige Fragen gestellt:

Lieber Ansgar, du inszenierst die erste Premiere der neuen Hoftheaterspielzeit. Warum gerade Goethes "Faust I"?

Die Idee, oder vielmehr der Wunsch, den Faust zu machen, kam eigentlich von verschiedenen Lehrkräften, die mich bei unseren Gastspielen gefragt haben, ob wir nicht das Stück in die Schulen bringen könnten. Es ist ja jetzt keine Pflichtlektüre mehr und könnte auf diese Weise den Schüler*innen dennoch vermittelt werden. Und der Faust ist ohnehin aktuell. Man sollte ihn immer spielen, auch vor unserem erwachsenen Hoftheaterpublikum.

Das Stück und auch die Titelfigur hast du schon in verschiedenen Inszenierungen gespielt. Wie viele waren es bisher?

Der Faust beschäftigt mich schon, seit ich als Kind eine Schallplattenaufnahme gehört habe. Auf der Bühne habe ich dann erstmals die Rolle des Schülers übernommen. In späteren Inszenierungen wurden es dann auch andere kleinere Rollen, bis ich im „Ur-Faust“ zum ersten Mal den jungen Faust spielen durfte. Jetzt dürfte es in etwa das fünfte Mal sein, dass ich mich an das Werk heranwage.

Du spielst nicht nur die Titelrolle, sondern inszenierst das Stück auch zum ersten Mal selbst. Was erwartet die Zuschauer*innen in deiner Inszenierung?

Was die Zuschauer*innen erwartet? Ich hoffe ein spannender, aber auch unterhaltsamer Abend, der „Faust I“ in einer verständlichen, komprimierten Form zeigt und die Sprache Goethes dennoch nicht vernachlässigt. Besonders spannend finde ich übrigens, dass Faust der einzige Mann in unserer Besetzung ist. Jede*r bei uns übernimmt verschiedene Rollen, was die Sichtweise auf einige Figuren durchaus verändert. Dadurch, durch unsere gekürzte Fassung und auch durch das reduzierte Bühnenbild wird der Blick auf das Wesentliche des Stücks gelenkt und lässt dabei Freiraum für eigene Bilder oder Interpretationen.

Worauf freust du dich besonders?

Natürlich auf das obligatorische Getränk nach der Vorstellung an der Theaterbar bei interessanten Gesprächen mit unseren Zuschauer*innen. Nein Spaß, das natürlich auch, aber vor allem freue ich mich auf einen spannenden Theaterabend. 

 

Faust I von Goethe im Hoftheater

Der Tragödie erster Teil von Johann Wolfgang von Goethe

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